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Aktuelles von Juli bis September 2005

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29.9.2005: Nasenbeinbruch und Saisonende
Natürlich habe ich versucht, die DM im MTB-Marathon zu fahren - mit einem Spezialtape, lokalen Schmerzakupunktur- und neuraltherapeutischen Maßnahmen. Doch der Körper war einfach noch zu sehr zerschlagen, es war ein hoffnungsloses Unterfangen und ich mußte bald aufgeben.

Gestern die Krönung: gerade zu einer lockeren MTB-Ausfahrt gestartet, rolle ich praktisch vor meinem Haus leicht bergab auf eine Kreuzung zu - zum 99.312-ten Mal. Plötzlich schießt von links aus dem Tunnel mit Vollgas ein Hobbyrennradler heraus in der irrigen Meinung, er hätte Vorfahrt. Meine Vollbremsung nahm nur meinen energetischen Impuls weg - der gute Mann kontaktierte mich mit Karacho.

Dabei klatschte mein Gesicht auf seinen Helm auf und mein Nasenbein verabschiedete sich. Der anschließende Sturz war dagegen Kindergeburtstag. Ich wollte es erst gar nicht wahrhaben, habe mich eingesammelt und nach Austausch der Formalitäten mein Training fortgesetzt. Anschließend mußte ich aber doch ins Krankenhaus. Damit ist die Saison 2005 definitiv für mich beendet und die Moral befindet sich auf einem Tiefpunkt.

 

28.9.2005:
Beim zweiten schweren Trainingssturz binnen zwei Wochen nahm man mir heute die Vorfahrt und mein Nasenbein verabschiedete sich. Damit ist die Saison 2005 früher als geplant für mich endgültig zu Ende.

 

19.9.2006: Zukunft des Lizenzradrennsports beim TSV Unterhaching
Nicht unerwartet, jedoch etwas überraschend haben sich neue, einschneidende Entwicklungen ergeben.

 

16.9.2005: Kündigung Übungsleitervertrag beim TSV Unterhaching
Nachdem ich ja bereits im Februar das Rennteam aufgelöst und mein Traineramt zur Disposition gestellt hatte, arbeitete ich seither nur mehr als Übungsleiter und Aufsichtsperson bei den allwöchentlichen Vereinstrainingsveranstaltungen.

Es war abzusehen, daß nun die Rennfahrer einzeln oder in Kleingruppen abseits dieses Angebots Rad fahren würden (nachdem alle wieder in die C-Klasse abgestiegen sind bzw. niemand aufgestiegen ist, kann von effektivem Training wohl kaum die Rede sein).

Somit wurden die Mindestteilnehmerzahlen, die die Grundlage für die Bezahlung meiner Übungsleiterzuschüsse waren, selten erreicht, was die jungen Leute aber nicht besonders gestört hat.

Nachdem ich mich gedanklich schon lange mit der Problematik befasst habe, ziehe ich daraus nun meine Konsequenzen und habe heute offiziell meinen Übungsleitervertrag beim TSV Unterhaching gekündigt. Somit gibt es beim TSV-Radsport zukünftig überhaupt keine Betreuung durch einen Trainer mehr.

 

14.9.2005: Schwerer Sturz
Wie nah liegen im Leben doch Freud´ und Leid beieinander - nur drei Tage nach meinem Sieg in Kipfenberg bin ich heute im Training schwer gestürzt. Bergab bei ca. 60km/h rollte ich auf meinen Vordermann auf und ließ es gut seitlich vorbeilaufen, dieser fabrizierte eine Welle und schlug mir das Vorderrad weg.

Ich schlitterte Dutzende von Meter auf der linken Körperseite dahin. Eine partielle Schultereckgelenkssprengung, Totalverlust der Tapete links und erhebliche Materialschäden waren die Folge. Damit ist mein großes Ziel für die zweite Saisonhälfte stark gefährdet: die Deutschen Meisterschaften im MTB-Marathon am 25.9.2005.

Daß adrenalingetränkte, unentschuldbar impulsive Wutausbrüche nicht bedeuten, daß man sich nicht doch mehr verletzt hat, als es den Anschein hat, konnte ich zwischenzeitlich vermitteln. Insofern war es nicht das gebotene Mittel der Wahl, einen schwer Gestürzten seitens der anwesenden TSV-Rennfahrer alleine zu lassen.

 

11.9.2005: Zweiter Saisonsieg beim MTB-Marathon in Kipfenberg
Nachdem sich meine gestrigen Ambitionen nicht erfüllt hatten, startete ich heute beim „2. Day of Bike - MTB - Marathon“ in Kipfenberg/Altmühltal.

Durch die relative Kürze von 50km war der Start sehr schnell, es ging auch sofort einen Berg mit 200Hm hinauf. Danach war das Feld sortiert. Ein bißchen war ich im Verkehr des ersten langen singletrails hängen geblieben, konnte mich jedoch wieder heranarbeiten und hielt mich fortan in der Spitzengruppe.

Bei nassen, aber guten Verhältnissen hatte ich wie gewohnt leichte Probleme in den technischen Abfahrten, später auch in den Anstiegen. Einige Stürze und Defekte dünnten die Spitze aus, später beendeten die Kurzstreckler (33km) ihr Rennen und die Spitzenfahrer auf der Langdistanz setzten sich ab. So kämpfte sich jeder alleine oder in kleinen Gruppen ins Ziel.

Nachdem mir der Sieg bei den Masters mit gut 1min Vorsprung nicht mehr zu nehmen war, mußte ich in der letzten Abfahrt zum Ziel nicht mehr mein Leben riskieren. Dies taten andere für mich und so wurde ich statt Gesamt-5. diesmal Gesamt-8., immerhin eine Steigerung zu meinen letzten beiden MTB-Marathons.

Fazit: Rennbelastungen am Vortag sind bei dieser Wettbewerbsart kontraproduktiv und ohne Scheibenbremsen in nassen Abfahrten ist man deutlich benachteiligt! Spaß macht diese Disziplin aber schon, auch wenn es ungeheuer fordernd ist.

(Fotos)

 

10.9.2005: Kriterium in Grünwald
Für das Heimrennen in Grünwald hatten wir uns diesmal besonders viel vorgenommen. Leider ging schon früh eine Spitzengruppe, in der keiner von uns vertreten war. Einsetzender Sprühregen nur auf der Hälfte der Runde (!) machte die Strecke gefährlich glatt.

Zudem hatte ich voll auf Risiko gespielt und satte 9,5 bar in schnelle Reifen gepumpt, ein Abfahren vom Feld mit dem obligaten Geschwindigkeitsüberschuß auch in den Kurven war dadurch unmöglich. Einmal versuchte ich es, der Ansatz war auch OK, das rennbeherrschende Team Mapei war jedoch auf der Hut. Mit Blick auf morgen rollte ich das Rennen ökonomisch zu Ende.

(Fotos)

 

4.9.2005: Rundstreckenrennen in Burggen (Bericht Nico Huber)
Lieber vorne sterben, als hinten nichts werden. Und heute bin ich vorne geradezu jämmerlich verreckt.

Schon zu Beginn des Rennens bildete sich eine Spitzengruppe mit den stärksten Fahrern des Feldes. Da ich gerade vorne war, sprang ich hinterher und schon war ich in der entscheidenden Gruppe dabei. Dort wurde jedoch gefahren, als gäbe es kein morgen. Voll am Anschlag ging ich mit durch die Reihe und ignorierte den schleichenden Tod, der langsam aber sicher meine Beine lähmte. Meine nach Luft japsenden Wortfetzen wurden von den Rennfahrern gnadenlos überhört und ich war dummerweise zu stolz, um nur am Hinterrad zu lutschen.

Nach einer knappen Runde war die Abenteuerfahrt Spitzengruppe, bei Puls jenseits von Gut und Böse, zu Ende. Im Feld, das mich ausgerechnet am Berg einholte, wurde ich durchgereicht wie ein Hobbyist mit Bierbauch. Nach einer Runde Tauchen war ich wieder dabei, jedoch völlig demoralisiert, da ich jede Runde den wachsenden Vorsprung meiner Ex-Spitzengruppe zu hören bekam.

Thomas und Julian kamen im Hauptfeld an. Thomas versuchte, sich noch einmal vom Feld zu lösen, wurde aber eine Runde später wieder eingeholt. Schließlich beendete ich, mal wieder angegrantelt von meiner eigenen Kraftlosigkeit, das Rennen mit dem Hauptfeld.

 

3.9.2005: Kriterium in Buchloe (Bericht Julian Steinmeyer)
Buchloe ist ein typisches bayerisches Standardkriterium. Wenn man also nicht vorne dabei ist, vergißt man es nach ein paar Wochen wieder. Bis auf die wunderschönen Hostessen natürlich. Die sind einmalig. Deshalb ist Buchloe auch das einzige Rennen, bei dem alle die Siegerehrung abwarten.

Zuerst war unser Jüngster an der Reihe. Manu konnte heute wieder nicht ganz überzeugen. Mit etwas Pech wurde er drei Mal Fünfter in den Wertungen, kam aber dennoch auf einen neunten Platz.

Auch im ABC-Rennen konnten wir nicht wirklich glänzen. Mal wieder haben wir die entscheidende Gruppe verpasst. Leichter einsetzender Regen machte ein Abfahren dann fast unmöglich. Die kurzen Geraden reichen kaum, um genug Vorsprung vor der nächsten Kurve zu haben. Und bei feuchtem Untergrund kann man dann auch nicht mit sattem Schwung durchfahren.

Also rollt man im Feld dahin und versucht am Ende noch um die zwei Plazierungsplätze mitzufahren. Hat nicht gereicht. Durchgefahren sind Thomas, Nico und Julian. Aussteigen mußten, wegen des doch sehr hohen Dauertempos (wenn die Kurslänge stimmt: 49er-Schnitt) Matty und Thomas Sobek.

 

30.8.2005: Bilanz August 2005
Undankbarer Vierter beim Kriterium in Töging, Zweiter beim MTB-Marathon in Frauenwald und Bayerischer Vizemeister in der gleichen Disziplin in Oberammergau sind die Ausbeute. Trotzdem bin ich nach der guten ersten Saisonhälfte und anschließender Wettkampfpause mit Neuaufbau nur halbwegs zufrieden mit meiner Form.

 

28.8.2005: Kriterium in Weißenhorn
Heute war ich der einzige TSV-Starter in einem Rennen, das endlich einmal wieder das Rennfahrerherz strahlen ließ. Nach wochenlanger Siffe war es sonnig und warm. Nachdem in Bayern bald nur noch mehr enge Harakiri-Kurse gefahren werden (laut Sportordnung muß die Mindestrundenlänge eigentlich 800m bei einer empfohlenen Distanz von 80km sein!), kamen die 1200m und v.a. die 84km Gesamtdistanz meinen Vorstellungen von einem Kriterium sehr nahe. Auch bei Regen wäre das Rennen noch fair verlaufen.

Das Geläuf lud so richtig zum Brettern ein, dazu noch starker Wind, kurz: ein echtes Männerrennen. Die Raserei wurde im letzten Viertel sehr lau, man merkt, daß die Renner nur noch 60km-Rennen fahren. Bis dahin stand ein 46er-Schnitt zu Buche, am Ende waren es dann 43,5km/h. Und weil die Ermüdung eben für manche doch unverhältnismäßig hoch zu sein schien, gab es dann auch noch einen fetten Massensturz.

Aus all dem konnte ich mich raushalten, nach 2 MTB-Marathons und immer noch bleischweren Beinen wollte ich mal wieder in einem schnellen Rennen mitrollen, um flinkere Beine zu bekommen. All dies gelang ohne Probleme, Soloaktionen waren mit dieser Prämisse natürlich nicht drin. Das Rennen gewann Markus Düster aus Wangen.

 

20.8.2005: Bayerischer Vizemeister im MTB-Marathon
Julian und uns machten uns an jenem kalten, tristen, weil total verregneten Samstag nach Oberammergau auf, um nach bayerischen Meisterehren zu streben. Die Moral so tief unten wie die Wolkengrenze, trafen wir auf eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit einem hochklassigen Starterfeld.

Wolkenbruchartige Regenfälle die ganze Nacht hatten die Strecke stark aufgeweicht, zwar sehr kräftezehrend, hielt sie jedoch stand. Das Profil ist schnell erzählt: 5 Berge mit jeweils mehr als 500Hm und z.T. supersteilen Passagen waren zu erklimmen, bei den langen Abfahrten verzichtete man größtenteils auf befestigte Wege, was die Sache sehr technisch machte. Zwischen den Auf- und Abfahrten war dann noch alles an Wellen eingebaut, was das Ammertal so hergab. Also nur etwas für die ganz Starken.

Zu diesen gehörten wir beide heute nicht. 4km nach dem üblichen Blitzstart fuhren wir beide in den ersten und schwersten Berg vorne im Feld ein. Während Julian halbwegs mitkam, mußte ich erkennen, daß zwei Marathons innerhalb von sechs Tagen definitiv zu viel sind. Im ewigen Dauerregen und auf erträglicher Schlammpiste gab Julian nach der Hälfte der 84km mit einem Platten und ziemlich entkräftet, weil sehr schnell angegangen, auf.

Ich konnte nach dem grottenschlechten Beginn zumindest mein Tempo halten, ab der Hälfte dann zulegen, obwohl meine Moral von Beginn an am Boden lag. In der ersten Hälfte des Rennens dachte ich aufgrund des massiven Kraftmangels häufig an den Ausstieg. So wurde es eine Schulung der Willensstärke und nach genau 4,5 h war das Martyrium beendet. Die gequälte Leistung ergab die bayerische Vizemeisterschaft in der Masterklasse, der insgeheim erhoffte, sicher realistische Sieg war um 4min verpasst.

Die Strecke wäre bei normalem Wetter sehr schön gewesen, die Organisation und die stimmungsvolle Siegerehrung waren super. So aber war es doch eine Quälerei mit Spaßfaktor gegen Null.

 

14.8.2005: Zwei zweite Plätze beim MTB-Marathon in Frauenwald Erfahrungsbericht eines Straßenfahrers auf Abwegen (zum Bericht mit Fotos).

 

6.8.2005: Kriterium in Töging, 4.Platz
Nach Rennpause und Trainingsphase konnte man heute von einem wiedererstarkten TSV-Rouleur Thomas Hartmann sprechen! Nach zwei Drittel der 60km-Distanz setzte ich mich mit drei anderen Fahrern vom Feld ab, bestimmte klar das Tempo und holte mir überlegen drei Wertungen.

Obwohl sich mit Markus Hegel einer der Landshuter Kapitäne vorne befand, machte dessen eigenes Team mit anderen Mannschaften zusammen ein derartiges Höllentempo, daß kurz vor der Schlußwertung die 19km lange, Erfolg versprechende Flucht beendet war.

So wurde aus meinem sicheren Sieg nur ein 4.Platz (15 Punkte), doch auch die Landshuter konnten nur gequält lächeln: anstatt des sicheren 2.Platzes brachten sie letztendlich mit ihrer unverständlichen Aktion Michael Schmelz nur auf den dritten Platz (15 Punkte). Sieger des Rennens wurde Klaus Hengmith aus Ingolstadt (18 Punkte), Zweiter Holger Burth vom Rottaler RSV (16 Punkte).

Ich konnte in der Fluchtgruppe mit 53:13 einen derartig strengen Rhythmus vorgeben, daß nur Hegel ab und an etwas Führungsarbeit leisten konnte, war natürlich bitter enttäuscht, gehört doch ein Sieg in einem ABC-Rennen noch zu meinen großen Zielen in diesem Jahr.

Sehr erfreulich waren die Leistungen von Julian und Nico, die im Vorfeld der Flucht mit wechselseitigen Attacken den Boden für mich bereiteten. Beim finalen Zusammenschluß des Feldes ging Julian schulmäßig sofort in die Konterattacke. Immerhin brachten die Aktionen einige Prämien ein, von denen auch ich vorne noch zahlreiche holte. So gehörte das TSV-Team zu den Großverdienern des Tages.

 

4.8.2005: Kriterium in Freilassing
Dies war das letzte Rennen einer 4-teiligen, gut besetzten, österreichischen Rennserie. Der 1km-Kurs war mit einigen Kopfsteinpflasterpassagen und zwei blinden Kurven gespickt und erforderte gewisse Steuerkünste, um nicht in den Stadtbrunnen, Strohballen, Eisengitter, Mauern oder Blumenbeete zu rasen. Bei Regen wäre das Rennen unfahrbar gewesen, den Veranstaltern geht aber meist Publikumsattraktivität über die Sicherheit der Rennfahrer.

Das sehr schnelle Tempo war an und für sich erträglich, mein schlechtes Gefühl sollte sich jedoch schon bald bewahrheiten: unserem Trainingspartner Thomas Sobek zog es den Schlauchreifen von der Felge. Das Resultat war ein klassischer Kriteriumssturz mitten in der Zielkurve, der zur Teilung des Feldes führte.

Nach Rennpause und Trainingslager war meine heutige Prämisse "Mitrollen" gewesen, nach diesem Sturz befand ich mich auch prompt im zweiten Feld, trotz meines hohen Tempos auf der langen und schnellen Gegengeraden fand ich wenig Partner, die mir beim Versuch, das Loch wieder zu schließen, halfen. So rollte ich das Rennen anonym zu Ende.

 

24.7.2005: Rundstreckenrennen in Grafenau
Nach 10 Tagen MTB-Trainingslager stellte ich mich mit bleischweren Plattfüssen und superfrisch mit 70 anderen Rennfahrern an den Start dieses doch sehr selektiven Rundstreckenrennens. Eine Sorge war ich sofort los: die der Übersetzungsfrage. In jeder der 20 Runden à 4,3km wurde der Berg voll hochgesprintet, da ließ ich das große Blatt der Einfachheit halber gleich drauf und war froh über den O2-Zugewinn durch die Einsparung der linken Handarbeit.

Bedauerliche Einzelschicksale sowie Gruppen kamen (wieder von hinten) und gingen (nach vorne raus), im Endeffekt war es dann ein einziges Ausscheidungsfahren, das etwa 25 Rennfahrer überlebten. Fast war ich froh, daß es mir noch viel schlechter ging als erwartet, so mußte ich nicht mitspringen und war froh um mein bißchen Leben im Hauptfeld.

Im letzten Rennviertel jedoch ging ein wenig der Knopf auf und ich konnte alleine binnen der letzten Runde bis zur Spitze vorfahren. Im Schlußspurt bergauf drehten sich dann aber aufgrund dieses Efforts meine Stäbchen derart auf, daß ich auf den letzten Metern bockstill stand und preisgeldlos ins Ziel taumelte.

Da dies alles zu erwarten stand und jetzt erst mal nach Plan Luft an diesen Kadaver muß, ist die Hoffnung auf eine zweite Hochform in dieser Saison beim Einsteigen in das Auto für die Rückfahrt noch präsent gewesen. Da nimmt man doch gerne 440km An- und Rückreise in Kauf.

 

22.7.2005: Kurzurlaub und MTB-Trainingslager
Nach meinem Aufstieg zur Elite A war dringend ein Kurzurlaub angesagt. Immerhin ziehe ich schon seit dem 1.11.2004 wie ein Verrückter am Strick und habe im Winter sehr, sehr hart gearbeitet. Vielleicht waren die vielen km in der Skating-Loipe sogar etwas zu viel des Guten? Das wird man erst nach dem Verlauf der heurigen zweiten Saisonhälfte beurteilen können.

Nicht geplant war auf jeden Fall die vierwöchige Schwächelperiode wegen Erkältung ab Mitte April. Dadurch hat sich der Zeitpunkt des geplanten Aufstiegs deutlich hinausgezogen, somit auch die jetzige Pause mit anschließendem Wiederaufbau. Man hat es bei den letzten Rennen schon ein bißchen gemerkt: es war nicht mehr so ganz der Überdruck da, dafür schon so etwas wie eine dünnhäutige Unlustsituation. So war eine Woche Nichtstun nach dem Rennen in FFB gut für Leib und Seele.

Anschließend habe ich mich wieder einmal für 10 Tage auf das Landshuter Haus verkrochen, um mit dem MTB einen intensiven Formaufbau durchzuziehen. Dabei wurde ich z.T. begleitet von meinem Teamkameraden Christian Lichtenberg. Zusammen sind wir viele schöne Touren im Naturpark Bayerischer Wald bei herrlichem Sommerwetter gefahren. Selbst der Hohe Arber inklusive äußerst rabiatem Downhill mit begleitendem Materialschwund war vor uns nicht sicher.

 

3.7.2005: Kriterium in Fürstenfeldbruck, Aufstieg in die A-Klasse!
Leider nur in geringer Mannschaftsstärke ging das TSV-Radrennteam in FFB an den Start. Matty versuchte sich nach seiner Aufnahmeprüfung wieder mal auf dem Rad und kämpfte wacker bis zur Hälfte des Rennens. Mit einem ähnlichen Ergebnis wartete Christoph auf, der derzeit die Fachwelt mit ausschließlichem Wochenendtraining und mehrstündigen Vorbelastungen am Renntag verblüfft.

Nico hat derzeit nicht die Hufe, verbrauchte sich dennoch standesgemäß in einer Attacke. Julian dagegen ist förmig und strahlt recht aufmerksam durch die Gegend – oft war er vorne zu sehen. Am brachialen Durchzug fehlt es ihm und Aktionspech kommt dazu. Würden alle in den nächsten Jahren in der Vorbereitung noch eine anständige Schippe drauflegen, so wäre dem Ganzen mehr Erfolg beschieden.

Für mich ging es in FFB um viel, nur noch eine Top-Ten-Plazierung war nötig, um zur A-Klasse aufzusteigen. Natürlich stand insgeheim der Wunsch im Raum, dies mit einem Sieg zu tun – zu eindrücklich waren die langen Soloattacken der letzten Rennen und zu gut die Form, um nur auf Nummer Sicher zu gehen. Kein richtiger Rennfahrer wäre, wer da nicht das Maximum angestrebt hätte.

Dementsprechend erstaunt notierten die TSV-Renner, wie nervös ihr Kapitän trotz seiner langen Erfahrung sein konnte. Anlass dazu war gegeben, zu deutlich war die Ansage und entsprechend vorgewarnt war das Fahrerfeld. Insbesondere die Teams aus Kempten um den späteren Sieger Holger Schubert und aus Lauf kontrollierten alles recht souverän. Wie befürchtet, wurde das Rennen auf neuem, schnellen Asphalt ein Rennen für die Sprinter.

Das einzige Solo des Tages kam dann doch noch standesgemäß von mir. Obwohl schon im Ansatz der Attacke das ganze Feld reagierte, demontierte ich von der Spitze weg die Verfolger und holte nach 7km Flucht eine Prämie und 5 Wertungspunkte. Ungewohnt früh – eben weil mit Siegambitionen – plaziert, erwies sich diese Aktion fast als taktischer Fehlgriff. Ein langes Solo über mehrere Wertungen glückte nicht, weil neben dem aufmerksamen Feld auch die Tagesform nicht so exzellent wie vor Wochenfrist war. Eine Schlußattacke auf die letzte Wertung scheiterte schon nach einer Runde.

Da nach dem Reglement bei Punktegleichstand die später erzielten Punkte schwerer wiegen, wurde aus dem zwischenzeitlichen Platz 4 letztendlich ein 9. Tagesrang. Leicht enttäuscht, letztendlich aber doch glücklich über den Aufstieg und befreit von der Nervenlast der letzten Wochen kann ich nun in mein 21. Jahr als A-Elitefahrer gehen!

Spruch des Tages: Suizidale Attacken führen letztendlich zum Erfolg!

(Fotos)

 

1.7.2005: Kriterium in Erding (Bericht Julian Steinmeyer)
Die lange Zeile in Erding ist eigentlich ein schönes Rennen im bayerischen Rennkalender. Anspruchsvoller, aber gut zu bewältigender Kurs, viele Zuschauer, Volksfeststimmung. Und das Ganze an einem lauen Sommerabend. Leider wurde daraus dieses Jahr nichts. Schon auf der Hinfahrt hat es Nico, Thomas und Julian fast von der Straße gespült. Dann konnten wir aber bei halbwegs trockenen Verhältnissen unser Material auspacken und uns warmfahren. Bis zum Start des Hauptrennens war sogar die Strecke einigermaßen abgetrocknet. Die ersten Runden gingen flüssig dahin, bis es einen ersten Schauer gab. Da es recht warm war, machte der Regen dem Körper nichts aus, wenn das Kopfsteinpflaster und die Fußgängerüberwege nicht durch die Nässe glatt wie Schmierseife geworden wären. Dadurch kam es 10 Runden lang zu einer einmaligen Sturzserie. Nachdem sich alle, ein Teil durch Bodenkontakt, der andere durch Umkurven der Gestürzten, der Glätte bewusst geworden waren, konnte man das Rennen halbwegs sicher zu Ende fahren. Von uns ist Julian durchgeschwommen, Thomas und Nico sind im Verlauf der Sturzserie ausgestiegen, um sicher sturzfrei zu bleiben.

(Hardis Zusatz: nachdem in jeder Kurve 2-3 Fahrer am Boden lagen und dieses Szenario einfach nicht enden wollte, beschloss ich, kein Risiko zu nehmen und meine Kräfte auf übermorgen zu konzentrieren, um meine letzte Plazierung für den Aufstieg in die A-Klasse einzufahren.

Für mein Dafürhalten muß eine Strecke so ausgewählt werden, daß sie für alle Rennfahrer gleiche Bedingungen und minimales Risiko bei jedem Wetter bereitstellt. Die seifigen Verhältnisse auf dem Kopfsteinpflaster-Innenstadtkurs grenzten an Unfahrbarkeit. Mehrfache Lautsprecherappelle an die Rennfahrer, doch langsamer zu fahren (!), waren lächerliche Bankrotterklärungen und machten es mir zusätzlich leicht, auszusteigen. Von regulären Verhältnissen konnte bei den vielen Überrundungen und Tauchgängen sowieso nicht mehr gesprochen werden.)