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Aktuelles von Juli bis September 2004

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30.9.2004:
Nach Ende der Rennsaison und der doch einigermaßen schwierigen Geburt einer Neuausrichtung des Rennteams ist wieder Ruhe in den Laden eingekehrt.

Ich selbst kaue allerdings noch daran herum, daß ich trotz meines Bemühens um ein gutes freundschaftliches Verhältnis zu allen Fahrern in der jüngsten Vergangenheit sogar dreist angelogen worden bin.

Womit wir bei einem kardinalen Punkt wären: Glaubwürdigkeit. Sind Fahrer, die ihren Trainer anlügen, glaubwürdig? Wie fällt das auf die Glaubwürdigkeit des Teams insgesamt zurück?

Auf meine Glaubwürdigkeit kann man sich absolut verlassen: ich war und bin dafür bekannt, dass ich zu 100% das Leistungsprinzip anwende, denn nur dieses ist objektiv. Ich bin der Auffassung, dass nur derjenige, der seine Leistung bringt, dessen würdig ist, dass man an ihn als Sportler glaubt.

Ich glaube nicht, daß mir vorzuwerfen ist, daß ich meinen Fahrern jemals bewusst die Unwahrheit gesagt, sie mit meiner Meinung oder mit meinen Gedanken verschont oder mit irgend etwas hinter dem Berg gehalten habe, selbst wenn man bei mir berechtigterweise des Öfteren eine Verletzung von diplomatischen Grundsätzen konstatieren muss.  

Beklagt wurde auch verschiedentlich, dass in der Diskussion um die Verwendung von Sponsorgeldern die Rolle als mündige, mit Mitspracherecht ausgestattete, selbständige Sportler von mir eingeengt worden sei.

Nachdem die Fahrer jetzt auch schon andere Trainer kennen lernen durften, sollte man ihnen mal nahe bringen, wie das woanders abläuft: Trainer von meinem Kaliber holen sich ihren Kandidaten heran und machen ihm freundlich, aber bestimmt klar, dass er sich wegen Inkompatibilität eine neue sportliche Heimat zu suchen habe, auf proletisch: er möge sich doch schleunigst verpissen!

 

22.9.2004:
Die ersten beiden Septemberwochen brachten nochmals einen Hauch von Sommer, dann zog der Herbst ein. So richtig genießen konnte ich das allerdings nicht, denn an einem bereits wurzelbehandelten Zahn bekam ich in den ersten Septembertagen starke Schmerzen, die eine Wurzelspitzenresektion an diesem Backenzahn notwendig machten.

In der Folge gab es allerdings Komplikationen, wobei ich zeitlebens noch niemals solche tagelang andauernden Schmerzen hatte. Die Dosis an starken Schmerzmitteln und Antibiotika geht zwischenzeitlich auf keine Kuhhaut mehr. Erst seit vorgestern habe ich wieder Ruhe.

 

21.9.2004:
Infolge meines Rücktritts mußten die Rennfahrer und die Abteilungsleitung reagieren. In den vergangenen Wochen gab es etliche
 Fahrertreffs mit Diskussionen, ein brain-storming-Konzept, das mir der Fahrersprecher vorstellte, Eingaben dazu, sowie meine Kommentare und die des Abteilungsleiters.

Am 30.8.2004 gab es eine fahrerseits schlecht vorbereitete Abschlussbesprechung, in der neue Modalitäten hinsichtlich Präsenz in Training und Wettkampf, Verwendung des Sponsorgeldes, Bestehen der Mannschaftskasse, etc. und nicht zuletzt meine Arbeit neu festgelegt wurden.

Mit diesem Konsens soll nun in eine Testphase, die ich mir ausbedungen habe, ab Beginn der Übergangsperiode Anfang Oktober weiterhin mit mir als Trainer an der Spitze des Teams gestartet werden.

Trotz oder gerade wegen meines angestrebten kooperativen Führungsstils möchte ich zukünftig meine Fach- und Führungsautorität nicht untergraben wissen. In der kleinen Radsportwelt haben die Fahrer den „Mikrokosmos“ Radrennteam TSV Unterhaching und dessen Sportlichen Leiter und Trainer Thomas Hartmann gewählt. Das bedeutet, dass der Sportbetrieb nach meinen Regeln und Vorstellungen abläuft.

Wer Probleme hat, meine Autorität anzuerkennen oder sich generell nicht unterordnen kann, sollte sich über kurz oder lang ein anderes sportliches Umfeld suchen. Bei einem entsprechenden Verhalten eines Fahrers ist dessen weiterer Verbleib im Rennteam und die Rennlizenznahme über den TSV  Unterhaching unerwünscht und wird auch nicht erfolgen.

Die neu gewonnene absolute Freiheit, Selbstständigkeit und Selbstverantwortung haben einige Fahrer jedoch bereits wieder in bewährter und egoistischer Machart ausgenutzt, erstmalig wurde ich sogar bewußt angelogen.

Sie gefährden damit den frisch und mühsam erarbeiteten Kompromiss und werfen erneut Probleme hinsichtlich der Verwendung des Sponsorgeldes auf, da manch Fahrerverhalten definitiv unter leistungssportlichen Gesichtspunkten keine Bezuschussung verdient.

Für 2005 werden der Abteilungsleiter und ich nun doch eigenverantwortlich eine Sponsorengeldverwendung entwerfen, die ein gutes Gewissen gegenüber unseren Förderern zulässt.

Noch etwas Positives: nun hat auch noch ein dritter Fahrer heuer den Aufstieg in die B-Klasse der Elite geschafft!

 

22.8.2004:
Die ersten beiden Augustwochen präsentierten sich hochsommerlich heiß, in der dritten Woche gab es eher gemischtes Wetter und jetzt liegt leider schon wieder ein Hauch von Frühherbst in der Luft.

Die Form meiner Zöglinge hat sich leider nur unwesentlich verbessert. Besserwisser reden bereits vom "Formkiller MTB-Trainingslager". Übersehen wird, daß die investierte, insgesamt doch ungenügende Grundlagenarbeit des vergangenen Winterhalbjahres sowie der Entwicklungsstand der jungen Organismen es einfach noch nicht zulässt, daß auf hohem Niveau zwei Jahresformhöhepunkte reproduziert werden können.

Meiner Moral geht es gerade auch nicht besonders. Es kommen derzeit zu wenig Rennfahrer zum gemeinsamen, von mir geleiteten Training. Z.T. rotten sich sogar Abweichler zusammen und trainieren an einem anderen Ort und zu anderer Zeit, wohl wissend, daß ich dann mein an eine Mindestteilnehmerzahl gebundenes Trainerhonorar nicht bekomme.

Da bekommt man z.B. folgendes SMS: "Mir war langweilig, habe schon vormittags trainiert, komme nicht zum Training......". Hier wird im Sinne einer falsch verstandenen selbstsüchtigen Individualität gegen Teaminteressen gehandelt, wie ich sie verstehe.

Insgesamt bin ich doch etwas ernüchtert, daß wir alle jetzt scheinbar an einem Punkt der Entwicklung angekommen sind, wo es heißt:

Aufstrebende Elitemannschaft mit richtig Zug nach vorne und härtester Arbeit unter meiner qualifizierter Leitung oder Hobbyfahrer-Bimbo-Truppe, deren Mitglieder nicht in der Lage sind, sich im Sinne des großen Ganzen in semi-professionelle Strukturen EINordnen zu können und ihr eigenes EGO über alles stellen?

Um einer generellen Neuordnung nicht im Wege zu stehen und um auch einmal ein deutliches Bekenntnis zur leistungsmäßigen Ausrichtung zu erhalten, ich überdies unter solchen Bedingungen nicht mehr qualifiziert arbeiten kann, bin ich mit Wirkung zum 31.7.2004 als Trainer vorläufig zurückgetreten.

(Rücktrittsschreiben)

 

16.-24.7.2004:
Nach den vielen Rennen in der ersten Saisonhälfte verordnete ich meinen Rennern die dringend benötigte Auffrischung der Grundlagenausdauer. In der leichten Höhe des Landshuter Hauses kann man im Naturpark Bayerischer Wald herrliche und auch anspruchsvolle MTB-Touren durchziehen.

Bei großer Sommerhitze hatten wir viel Spaß und schenkten uns auch nichts. Leider - wie zwischenzeitlich üblich - zogen einige der Rennfahrer aus den unterschiedlichsten Gründen ("ich hasse das Landshuter Haus und ich hasse MTB-Fahren ...") den gesamten Zeitraum nicht durch. Martin hat einen kurzen, aber netten Bericht geschrieben:

MTB-Trainingslager: Landshuter Haus (16.-24.7.2004)

 

14.7.2004:
Vergangenes Wochenende ist dem TSV-Rennteam der allererste Sieg im Elitebereich gelungen und mich als Trainer sollte dies besonders freuen, auch weil wir nun schon zwei B-Fahrer haben.

Es sieht aber alles sehr nach einem Pyrrhussieg aus. Der glückliche Seifenblasenforminhaber, der in Grafenau ein C-Klassen-Bergkriterium mit 14 (!) Startern abgeschossen hatte (allerdings muß JEDES Radrennen erst einmal gewonnen werden!), gab und gibt sich direkt im Anschluß dem wilden Partyleben hin, wird mehrwöchig in den Urlaub fahren, trainiert wenig bis nichts mehr und denkt gar nicht daran, ehrgeizig seine gute Form umzusetzen - im Prinzip ist die Saison für ihn beendet.

Als Trainer habe ich natürlich schon rein von der Einstellung her allergrößte Probleme mit einem solchen Bruder Leichtfuß.