Aktuelles: Fazit der Saison 2014
12.11.14:
Ein Seuchenjahr mit halbwegs gutem Ausgang.... Von vorneherein war klar, daß die Bilanz aus 2013 mit 30 Siegen und zwei weiteren Podestplätzen schwer zu toppen sein würde. Daß unter den gegebenen Umständen und aufgrund eines beinahe barbarischen Saisonfinales bei nur 24 Starts (2013: 32) doch noch 23 Erfolge (20 Siege bei Einzelstarts, drei Siege in Jahresrennserien) und vier Ehrenplätze zu verzeichnen waren, muß zufrieden stellen. Übergangsperiode Vorbereitungsperiode, allgemein vorbereitender
Teil Die bis dahin optimale Vorbereitung erfuhr kurz vor Weihnachten einen drastischen Unterbruch, als ich mich schwer erkältete und daraufhin wochenlang von einem Reizhusten geplagt wurde. Zu allem Überfluß erwischte ich am Neujahrstag eine Lebensmittelvergiftung, die mir sehr zu schaffen machte. Insgesamt mußte ich bis Mitte Januar im Training zurückstecken. Vorbereitungsperiode, speziell vorbereitender
Teil Wieder daheim empfing mich perverser Sommerwinter, der zwar intensives Radtraining ermöglichte, aber die innere Jahreszeitenuhr komplett zum Durchdrehen brachte. Erfreulicherweise kam gerade richtig eine tolle Partnerschaft mit einem Südtiroler Hotel neu zustande, so daß ich mich nach einer kaum trainingseinschränkenden, aber unangenehmen Bindehautentzündung Mitte März für zwei Wochen zum Höhentraining absetzte. Dort absolvierte ich bei herrlichstem Kaiserwetter einen intensiven Grundlagenblock auf der Skatingloipe, aufgelockert durch epische alpine Skieinheiten bei legendärem Firnschnee. Wettkampfspezifische Vorbereitung Trotzdem mußte ich konstatieren, daß ich ein bißchen arg muskulös und schwerer als normal aus der Vorbereitung gekommen war, auch wenn mir die gute Muskelqualität wie gewohnt im Verlaufe der langen Saison zugute kam. Die Erfolge in den ersten Rennen fielen mir ungewohnt schwer, irgendwie kam ich nicht richtig ins Rollen. Erst Mitte Mai, beim Rennen in Wunsiedel, legte ich trotz Nässe und Schlamm einen wirklich überzeugenden Auftritt mit sehr guten Rundenzeiten hin. Erste Saisonerfolge und Trainingssturz mit
schwerwiegenden Folgen Die Hand wurde in einer OP mit Kirschner-Drähten und anschließender Gipsschiene sehr gut versorgt, Rippentraumata müssen bekanntlich so heilen. Schon am Tag nach der OP konnte ich in Abstimmung mit den Ärzten mit Spaziergängen und Bergmärschen beginnen, nach kurzer Zeit kam noch Reha-Krafttraining dazu, später wurden aus den Bergmärschen intensive Bergläufe. All dies hatte natürlich nur maximal formerhaltenden Charakter. Die Knochenheilung verlief sehr schnell, schon nach vier Wochen erfolgte die Metall- und Gipsentfernung und leichtes Rennradtraining wurde mir erlaubt. Dies allerdings war absolut keine Freude, denn aufgrund der starken Handschwellungen kam es zu einem Karpaltunnelsyndrom mit heftigen Irritationen des Medianusnervs. So waren über Wochen die Hand und Teile des Arms taub und ich mußte eine Schiene tragen. Mit intensivster Physiotherapie verbesserte sich der Zustand quälend langsam, bis heute sind meine Finger zeitweise pelzig. Mühsamster Wiedereinstieg in das
Wettkampfgeschehen Ende Juli kam die in 2008 überstanden geglaubte Pest in Form von Herzrhythmusstörungen (Vorhofflattern) zurück. Dabei hatte ich ein geradezu unverschämtes Glück: Montagabend Eigendiagnose, Mittwochmorgen Bestätigung durch OSP und Herzzentrum München, Nachmittag Vorbesprechung beim Professor und Freitagmittag schon OP (Ablation) - seither ist wieder Ruhe bei bester Prognose! Nach einer kurzen Phase des Grundlagenausdauertrainings kehrte ich Mitte August mit einer mittlerweile sehr passablen Form in das Renngeschehen zurück und errang sofort wieder einen Sieg. Unglaubliches Saisonfinale Trotz der aufgrund des Sturzes vorhandenen, sich nur langsam verbessernden, fahrtechnischen Schwäche hatte ich also einen wirklich tollen Lauf. Leider fanden im Herbst die meisten Rennen auf nassem Geläuf statt, auch im Training herrschten meist schmierige Verhältnisse vor. So fiel es mir wirklich sehr schwer, die Blockade im Kopf bei rutschigen Verhältnissen schnell abzubauen. Mein hohes Sportleralter macht es in dieser Hinsicht sicherlich nicht leichter. Auch derzeit arbeite ich intensiv wann immer möglich an dieser Schwäche - sehr langsam zeigen sich Erfolge. Zwei weitere Stürze in dieser Phase erbrachten eine unangenehme Einblutung im Beckenbereich mit Thrombusbildung, eine äußerst lästige Kleinfingerverletzung und wieder einmal eine Rippenfraktur. Aus Gründen der Symmetrie hatte ich mir diesmal wenigstens die andere Brustkorbseite ausgesucht. Nach wie vor sind mir die absoluten Leistungsvergleiche wichtiger als diverse Altersklassensiege. Es ist schön zu sehen, daß meine Zeiten oft im Bereich der TopTen über alle Klassen hinweg liegen. Dies spiegelt für mich die eigentliche Leistungsfähigkeit wider und ist mir Belohnung sowie Anreiz genug, um die Härten dieses Sports stets aufs Neue auf mich zu nehmen. Immer noch bin ich anscheinend in der Lage, dem schleichenden körperlichen Abbau Paroli bieten und meine Leistungswerte stabil halten zu können. Das ist erfreulich, aber die Tendenz der schlechter werdenden Regenerationsfähigkeit in den letzten Jahren beeinflußt den sportlichen Alltag mit der Vielstarterei bei Rennen eher noch mehr. Hier gilt es genau darauf zu achten, wo Aufwand und Ertrag in Dysbalance treten respektive wo aus Lust Last wird. Das brauche ich mir nicht mehr anzutun. Kein einziger Materialdefekt und Dank an die
Sponsoren Warum also Seuchensaison? Eine schwere Erkältung mit Bronchitis (Mitte Dezember 13 bis Mitte Januar), eine wunderbare Lebensmittelvergiftung (Anfang bis Mitte Januar), eine lästige virale Bindehautentzündung (Anfang bis Mitte März) mit narbig bedingten, bis heute anhaltenden Sehstörungen, der sehr einschneidende Sturz Ende Mai mit multiplen, schweren Verletzungen, OP und anschließendem Karpaltunnelsyndrom mit noch aktuellen Beschwerden, Herzrhythmusstörungen mit Ablation (Ende Juli bis Mitte August), im September eine Fingerkapselverletzung, eine Thrombose im Beckenbereich und eine erneute Rippenfraktur. Die Liste imponiert und nervt. Ich mußte stellenweise schon das Maximum an psychischer Kraft investieren, um überhaupt am Ball zu bleiben. Ausblick In nächster Zeit werde ich zusammen mit meiner Partnerin entscheiden, ob und wie es bei mir weitergeht. Selbstverständlich werde ich sofort informieren. Das Erreichen der Schallmauer von 200 Karrieresiegen (aktuell 185) könnte ein Ziel sein. Egal ob Rennfahrer oder Freizeitsportler mit Freeride-Ambitionen, ich werde dem Faszinosum MTB immer verbunden bleiben. Sport frei!
Saisonbilanz 2014: 23 Siege, 4x Zweiter, 1x TopTen. Teilnahme an 24
Rennen, keine Defekte, immer im Ziel. Erfolge in Jahresrennserien: Stand 19.10.14: |